Was ist Magersucht?
Äußeres Kennzeichen der Magersucht ist das geringe Körpergewicht (BMI - Body-Mass-Index: kg/m2 unter 17,5). Magersüchtige versuchen absichtlich, ihr Körpergewicht unter dem ihrer Körpergröße entsprechendem Minimum zu halten. Sie haben eine verzerrte Körperwahrnehmung und erkennen ihr Untergewicht nicht. Sie fühlen sich zu dick und haben Angst zuzunehmen. Folgen der Unterernährung sind unter anderem Entwickungsverzögerungen und bei Mädchen das Ausbleiben der Menstruation.
Weitere Folgen des Gewichtsverlustes:
- Magenbeschwerden, Verdauungsstörungen und Darmträgheit
- Niedriger Blutdruck, verlangsamter Puls, blasse fahle Haut
- Abbau der Muskelmasse führt zu Muskelschwund, der auch das Herz einbezieht und bedrohliche Formen annehmen kann
- Schuppige, extrem dünne, vorzeitig alternde Haut, brüchige Fingernägel und strohtrockenes Haar, auch Haarausfall - da die Hormonproduktion entgleist, weil lebenswichtige Nährstoffe fehlen
- Häufiges Frieren bis hin zum Schüttelfrost
- Schwäche und Schwindel bis hin zu Ohnmachtsanfällen
- Gedächtnislücken, Konzentrationschwierigkeiten und wenn das Hochgefühl des Hungerns seine Herrschaft über die Psyche ergriffen hat, zu Halluzinationen und fehlgesteuerter Selbstwahrnehmung
- Schäden bei Zähnen und Zahnfleisch, Entzündung der Speicheldrüsen (bei Erbrechen)
- Der Eiweißmangel und die Entgleisung des Elektrolythaushaltes bewirken Wassereinlagerungen in Geweben und im Bauch, insbesondere auch am Herzbeutel. Diese Wassereinlagerungen heben das Gewicht an.
- Bei längerem Andauern der Magersucht kommt es zu starker Schädigung von Herz und Gehirn, Leber und Nervensystem.
- Häufig kommt es zu gravierenden Veränderungen im affektiven Bereich (z. B. depressive Verstimmung, Reizbarkeit) und im sozialen Bereich (Rückzug, Isolation).
Insgesamt ist Magersucht eine sehr bedrohliche Erkrankung. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 15 bis 20 %.