Ursachen von Tinnitus:

Zu den vielfältigen Ursachen des Tinnitus gehören chronische Lärmschädigungen, akute Knallverletzungen des Gehörs, Hörsturz und anderweitige Erkrankungen, die mit einem Hörverlust einhergehen.
In über der Hälfte der untersuchten Personen können bei genauer Betrachtung mehr als ein Ursachenfaktor gefunden werden. (Kröner-Herwig 1997, S. 6)

Ein Tinnitus kann vom Innenohr kommen, aber auch aus den Zentren des Gehirns, die den Höreindruck verarbeiten.
Folglich gilt: Ein Tinnitus ohne Hörsturz muss nach heutigem Kenntnisstand nicht in jedem Fall medikamentös behandelt werden. Hierüber müssen Sie mit Ihrem HNO-Arzt entscheiden!
Tritt ein Tinnitus in Verbindung mit einem Hörverlust auf, handelt es sich streng genommen um einen Hörsturz. In diesem Fall muss eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden.

Bei einem Tinnitus ohne Innenohrschädigung muss von einer „Eigenaktivität“ der Nervenzellen im Gehirn ausgegangen werden. Diese Störung beruht nach heutigen Erkenntnissen nicht auf einer körperlichen Krankheit, sondern auf einer Fehlverarbeitung akustischer Signale.

Es gilt heute als erwiesen, dass es reflektorische, sich sekundenschnell auswirkende Einflüsse aus der Halswirbelsäule geben kann, die einen akuten Tinnitus, seltener einen Hörsturz, auslösen können.
(vgl. Greimel/Biesinger 2003, S. 13f)